Klima-Desaster haben begonnen

Starkregen und Hochwasser auf der einen Seite, Trockenheit und extreme Hitze auf der anderen: wir erleben zunehmend Extremwetter. Und wenn wir den Klimawandel nicht energisch bremsen, werden solche Extreme weiter zunehmen.

Die Verbrennung von fossilen Energieträgern (Kohle, Erdöl, Erdgas) trägt den größten Teil zum menschgemachten Klimawandel bei. Wenn wir alle Vorräte fossiler Energien verbrennen, dann stürzen wir den Planeten in ein Backofen-Klima, für das weder wir Menschen noch die Natur gerüstet sind. Am klimaschädlichsten ist die Verbrennung von Kohle. Die Kohle muss also im Boden bleiben!

Die Politik hat hierfür offensichtlich keine Lösung. Sie unterstützt nach wie vor klimaschädliche Branchen wie die Automobilindustrie (die zudem unsere Luft verpestet und die Gesundheit schädigt), die großen Energiekonzerne (die ihre alten Kraftwerke profitabel weiter betreiben wollen) und hält eine schützende Hand über Energieverschwender wie die Zement- und die Stahlherstellung oder auch die industrielle Landwirtschaft. Dabei könnten wir so viel tun! Ein geregelter Ausstieg aus der Kohleverstromung würde dem Klima und der Umwelt nützen und Deutschland ermöglichen seine international zugesicherten Klimaziele zu erreichen. Er würde außerdem die EEG-Umlage reduzieren, da zu Zeiten hoher Einspeisung von Sonnen- und Windstrom weniger Kohlestrom die Stromnetze verstopfen würde.

Ernsthafter Klimaschutz ist im heutigen kapitalistischen System nicht möglich. Wir können nicht so weitermachen wie bisher, nur mit ein bisschen mehr Effizienz und erneuerbarem Strom. Nein, wir müssen stattdessen unser Leben neu gestalten. Wie und was wir arbeiten, wie wir reisen, was wir essen und was wir konsumieren: Erst wenn wir Wohlstand und „gutes Leben“ neu definieren, können wir die Welt mit all ihren Möglichkeiten auch für unsere Kinder und Enkel erhalten. Und das wird Spaß machen!

Wissenschaftlicher Hintergrund

Die Temperaturen steigen weltweit an. Auch hier in Deutschland ist die mittlere Temperatur im Vergleich zum Beginn des letzten Jahrhunderts bereits um 1 °C gestiegen. Dieser mittlere Trend wird von Jahr-zu-Jahr-Schwankungen überlagert, lässt sich aber eindeutig nachweisen. In den letzten 20 Jahren treten extrem warme Jahre sehr viel häufiger auf als je zuvor! Zugleich nimmt die Anzahl besonders heißer Tage (Höchstwerte über 30 °C) und Hitzewellen deutlich zu.

Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Diese Feuchtigkeit kondensiert zu Wolken und schließlich zu Regentropfen. Daher kann in einem wärmeren Klima mehr Regen aus einer Wolke fallen, als bei kühleren Bedingungen. Starkregen nehmen nach Beobachtungen des Deutschen Wetterdienstes in den letzten 15 Jahren zu. Und mit fortschreitendem Klimawandel müssen wir mit einer weiteren Intensivierung von Starkregen rechnen. 

Trotz der Tendenz zu stärkeren Niederschlagsextremen, zeigt sich ein Trend zu trockeneren Sommern. Der Regen wird also seltener, dafür aber intensiver. Längere Trockenperioden und Waldbrände sind eine Folge davon. 

Gleichzeitig verschiebt sich der Niederschlag vom Sommer in den Winter und fällt im Winter seltener als Schnee, sondern häufiger als Regen. Dadurch können (besonders im Winter, aber auch durch Starkregen im Sommer) häufiger Hochwasser oder Überschwemmungen auftreten.