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Klima-Aktion Mainz organisiert Kundgebung für Verkehrswende

Aktivist*innen der Klima-Aktion Mainz protestierten heute mit einer Banneraktion gegen eine neue Abwrackprämie zugunsten der Autoindustrie und den geplanten Ausbau der A 643, der das Naturschutzgebiet Mainzer Sand bedroht. „Mobilitätsgerechtigkeit statt #Abfckprämie – kein Ausbau A 643 im Mainzer Sand“ war in den frühen Abendstunden auf dem Transparent zu lesen, das die Aktivist*innen gegen 18 Uhr an einer Fußgänger*innenbrücke über der A 643 aufgespannt hatten. Die Autobahn teilt an dieser Stelle das Naturschutzgebiet in zwei Teile.

Hier geht's zum Aktions-Video
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Die Banneraktion der Mainzer Klimaschützer*innen ist Teil des bundesweiten dezentralen Aktionstags, zu dem das Bündnis "Sand im Getriebe" unter dem Motto „Keine Abwrackprämie 2.0 – keine Staatshilfen für fossile Industrien!“ aufgerufen hatte. Das Aktionsbündnis reagiert damit auf die aktuellen Verhandlungen zwischen Politik und Autoindustrie über staatliche Subventionen nach

dem Vorbild der sogenannten Abwrackprämie von 2009. Anfang Juni will die Bundesregierung hierzu eine Entscheidung treffen. „Eine neue Kaufprämie für Autos wäre angesichts der Klimakatastrophe, auf die wir zusteuern, ein Akt größter politischer Verantwortungslosigkeit. Wir brauchen stattdessen eine radikale Verkehrswende, das heißt Investitionen in den öffentlichen

Personenverkehr und die Förderung von Fuß- und Radverkehr. Staatliche Unterstützung darf es nur für den sozial-ökologischen Rück- und Umbau der Autoindustrie geben“, sagt Luca Sattler von der Klima-Aktion Mainz. Um 14 Uhr hatte die Klima-Aktion Mainz anlässlich des Aktionstages bereits eine Kundgebung am Hauptbahnhof veranstaltet, zu der 30 Demonstrant*innen zugelassen waren.

 

Die Mainzer Klimaaktivist*innen nehmen den Aktionstag zusätzlich zum Anlass, um die Aufmerksamkeit auf ein lokales Problem zu lenken: Den geplanten sechsspurigen Ausbau der Autobahn 643. „Auch hier vor Ort wird von den politisch Verantwortlichen Verkehrspolitik von vorgestern betrieben. Zahlreiche Akteur*innen weisen seit Jahren auf die verheerenden ökologischen Schäden hin, die ein solcher Ausbau für das Naturschutzgebiet Mainzer Sand hat, aber es werden noch nicht einmal Alternativen geprüft. Bei einer stringenten Verkehrswende, die aus Gründen des Klimaschutzes ohnehin dringend geboten ist, würde der Ausbau der A 643 hinfällig. Das Geld sollte besser für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und Radwege investiert werden, statt für solch einen umweltpolitischen Irrsinn“, führt Sattler aus.

 

Die Klima-Aktion Mainz setzt sich mit lokalen Aktionen und in überregionalen Bündnissen für den Ausstieg aus den fossilen Energien und eine sozial und ökologisch gerechte Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft ein. Die Verkehrswende bildet einen zentralen Baustein dieser sozialökologischen Transformation und stand daher wiederholt im Fokus der Gruppe. Bereits im September 2019 beteiligten sich Mainzer Aktivist*innen an einer Massenblockade der Internationalen Automobil-Ausstellung, zu der ebenfalls das Bündnis "Sand im Getriebe" unter dem Aufruf „Autokonzerne entmachten – Klima schützen“ mobilisiert hatte.