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Protestkundgebung gegen die Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Datteln IV

Am 17.05.2020 rief die Klima-Aktion Mainz zu einer Protestaktion gegen die Inbetriebnahme von Datteln IV auf und erinnerte dabei an die erfolgreichen Proteste gegen das geplante Kohlekraftwerk in Mainz, dessen Bau im Jahr 2009 verhindert wurde.

Schon 2009 wurde hier, auf der Ingelheimer Aue in Mainz, ein geplantes Kohlekraftwerk verhindert. Am Sonntag den 17.5.2020 um 9 Uhr an der Rheinallee( höhe Bushaltestelle Industriehafen Süd) protestierte die Klima-Aktion Mainz zusammen mit Klimaschützer*innen aus anderen Gruppen an diesem Ort gegen die Inbetriebnahme des Kohlekraftwerkes Datteln IV in NRW. Trotz des Beschlusses der Bundesregierung, aus der Kohleverstromung auszusteigen, soll in Datteln ein neues Kohlekraftwerk ans Netz gehen. „Kohleverstromung war schon 2009 eine veraltete Technologie und längst nicht mehr zukunftsfähig!“ sagt Moritz von der Klima-Aktion Mainz, der bereits an den Protesten 2009 beteiligt war. „Dass nun 11 Jahre und viele Klimabeschlüsse später ein weiteres Kohlekraftwerk neu ans Netz gehen soll, ist einfach komplett aus der Zeit gefallen.“, sagt er weiter. Damit werde die längst überfällige Energiewende weiter untergraben.

 

Seit Jahren wächst der gesellschaftliche Druck für mehr Klimagerechtigkeit. Von Jugendlichen wie Fridays for Future, über viele Bürgerinitiativen, Wisenschaftler*innen wie Scientists for Future bis zum Bündnis Ende Gelände und dem Widerstand gegen die Rodung des Hambacher Waldes, sind die Protestbewegungen zusammengewachsen und haben schon einige Erfolge erreicht. „Jetzt geht es darum, Erfolge wie wir sie hier in Mainz geschafft haben, auch in Datteln zu ermöglichen.“ erklärt Luca.

 

In Mainz sollte v.a. importierte Steinkohle aus Kolumbien verfeuert werden. In Datteln will der Betreiberkonzern Uniper Kohle unter anderem aus der russischen Region Kuzbass verbrennen. Dort häufen sich Lungen- und Krebserkrankungen und Menschen verlieren ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage durch Umsiedlungen für den Kohleabbau. „In beiden Fällen werden auf neo-koloniale Weise Mensch und Umwelt in ärmeren Weltregionen geschädigt und zerstört, um hier in Deutschland Strom zu produzieren, der nicht gebraucht wird und der zudem die Energiewende ausbremst“ sagt Luca.

 

Wegen der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie hatte die Klima-Aktion Mainz eine Kundgebung mit nur 30 Menschen angemeldet, damit die notwendigen Abstands- und Hygieneregeln auf der Kundgebung einhalten werden können. „Ansonsten würden vielleicht 300 oder mehr Menschen an der Kundgebung teilnehmen. Wir stehen hier und heute stellvertretend für die wachsende Klimagerechtigkeitsbewegung“ sagt Luca.

 

Moritz von der Klima-Aktion, die auch bei Ende Gelände organisiert ist, ist sich sicher: „Wir werden in einem breiten Bündnis den notwendigen Druck entfalten, der für eine klimagerechte Zukunft erforderlich ist.“

 

Fotos von Tina Bluma.

 

Siehe auch Berichterstattung des SWR.